Hamburg (dpa) – Wer gerne Rucola-Salat isst, nimmt nach neuen Untersuchungen eine extrem hohe Menge an Nitrat zu sich. Die Stickstoff-Verbindung gilt als gesundheitlich bedenklich, da aus ihr Krebs erregende Nitrosamine im Körper entstehen können. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart habe in den Rucola-Blättern Rekordmengen von bis zu 13 Gramm Nitrat pro Kilogramm nachgewiesen – etwa drei Mal so viel, wie in Kopfsalat maximal zulässig sei, schreibt das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Beanstanden könnten die Behörden den hohen Nitratanteil nicht: Anders als etwa im Fall von Spinat, Eisberg- oder Eichblattsalat, die als stark Nitrat anreichernd bekannt sind, fehle ein Grenzwert für Rucola. Das Ergebnis einer Abfrage der europäischen Kommission in Brüssel „liegt noch nicht vor“, sagte eine Sprecherin des Bundesverbraucherschutzministeriums auf Anfrage. Die Verzehrmenge von Rucola hält sich jedoch auf Grund seines intensiven Geschmacks in Grenzen, weshalb eine starke Nitratbelastung des Durchschnittsverbrauchers noch nicht gesehen wird, sagten Johann Groß und Uwe Lessig vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der dpa. Prof. Wilfried Schnitzler von der Technischen Universität München betonte: „Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse kommen zu dem Schluss, dass das Nitratproblem bei der menschlichen Ernährung weit überschätzt worden ist.“