In diesem Frühjahr rutschen die Rocksäume wieder nach oben. „Mini“ ist in – und schon hat so manche Frau ein Problem: Cellulitis an den Beinen wird sichtbar. Wer die Fettposter nun mit Hilfe von Cremes verschwinden lassen möchte, reduziert zumeist nur sein Bargeld. Mit den Cellulitis-Salben werde nur die Hautoberfläche behandelt, und allenfalls kleinste Fältchen könnten geglättet werden, so Klaus Fritz vom Berufsverband Deutscher Dermatologen in Landau (Rheinland-Pfalz). Lediglich der Massageeffekt beim Eincremen könne langfristiger positiv auf die „Problemzonen“ Po und Oberschenkel wirken, sagte der Dermatologe am Montag in einem dpa/gms-Gespräch. Zur Vorbeugung der „steppdeckenartigen“ flachen Fettpolster, der so genannten Orangenhaut, sollten Frauen vor allem gesund leben: „Regelmäßiger Sport führt zu einem strafferen Bindegewebe. Außerdem sollten Frauen durch eine gesunde Ernährung auf ein Normalgewicht achten“, rät der Experte. Auch Massagen könnten die Haut leicht glätten. Kompressionsstrümpfe könnten das Herausdrücken der Fettpolster an bestimmten Stellen verhindern. Bei der Orangenhaut drücke das Unterhautfettgewebe durch das Bindegewebe und bilde damit kleine Fettpolster vor allem am Po und an der Außenseite des Oberschenkels. Wegen einer anderen Struktur des Bindegewebes blieben Männer von den unschönen Dellen verschont: „Bei Männern verlaufen die Bindegewebsketten schräg, und sind miteinander vernetzt. Bei Frauen liegen sie dagegen parallel“, erläutert Fritz. Je schlaffer das Gewebe und die darunter liegenden Muskeln sind, um so sichtbarer seien die Fettauswölbungen, so der Dermatologe. Allerdings könne eine Bindegewebsschwäche auch genetisch vorgegeben sein. „Dann kann sich die Cellulitis schon im Alter von 20 Jahren zeigen, und eine Vorbeugung durch Sport ist kaum möglich.“ In der Regel werde die Orangenhaut ab dem Alter von 35 auffällig, wenn die Straffheit des Gewebes nachlasse. Entschlackungen und Saug-Druck-Massagen könnten die Cellulitis-Haut zumindest auf Zeit und zu einem gewissen Grad glätten. „Bei einem anderen Verfahren werden den Frauen Elektroden ins Unterhautfettgewebe gesetzt“, erläutert Klaus Fritz. Dadurch werde überschüssiges Wasser aus den Fettpolstern entfernt und die Durchblutung verbessert. „Der Beinumfang kann um einen bis zwei Zentimeter vermindert werden.“ Als letztes, aber inzwischen weit verbreitetes Mittel bleibe dann das Fettabsaugen: „Die Operation wird heute meist mit örtlicher Betäubung und sehr schonend für das Gewebe durchgeführt“, so Fritz. Wer statt medizinischer Behandlung auf sanftes Cremen und Massieren setzt, entlaste aber zumindest die Seele: „Die Mittelchen können helfen, den natürlichen Alterungsprozess zu ertragen.“